Donnerstag, 23. Januar, 17:00
» Vor Ort sein. Herausforderungen und Chancen musealer Kulturarbeit im ländlichen Raum.
Museen auf dem Land stellen sich andere Herausforderungen als den Häusern in den Ballungsräumen. Veränderungen der Sozialstruktur mit dem demografischen Wandel als einem wesentlichen Aspekt, Schwächen der Infrastruktur und mangelnde Ressourcen sowie andere Publikumserwartungen und -bedürfnisse bilden die Determinanten, innerhalb derer sich die museale Kulturarbeit bewähren muss. Sie bedeuten zugleich aber auch Chancen, wenn man zu von Empathie getragenem und kreativem Tun bereit ist. Denn gerade im ländlichen Raum kommt den Museen als identitätsstiftender Faktor eine besondere Bedeutung zu.
Am Beispiel des Museums Schloss Fürstenberg im Landkreis Holzminden werden Möglichkeiten aufgezeigt, sowohl die Menschen vor Ort als auch überregionale Besucher:innen zu begeistern und einzubeziehen. Welche Ideen und Projekte sind besonders gut gelungen, wo ist man gescheitert? Und wie verliert man weder Mut noch Lust, immer weiter zu machen?
Referent
Dr. Christian Lechelt, Kunsthistoriker, Leiter des Museums Schloss Fürstenberg. Nach dem Abitur an der Wilhelm-Bracke-Gesamtschule in Braunschweig, studierte er Kunstgeschichte, Pädagogik und Theater-, Film- und Fernsehwissenschaft an der Universität zu Köln. Sein Studium schloss er mit einer Magisterarbeit über den Tafelaufsatz „Geburt der Schönheit“ von Paul Scheurich ab. Anschließend promovierte er an der Universität Hamburg über das porzellankünstlerische Werk von Emil Paul Börner.
Als Stipendiat der Deutschen Forschungsgemeinschaft war er Teil des Graduiertenkollegs „Kunst und Technik“ an der Technischen Universität Hamburg-Harburg. 2010 war er Ko-Kurator der Ausstellung „Königstraum und Massenware. 300 Jahre europäisches Porzellan“ am Porzellanikon in Selb. Von 2012 bis 2015 war er wissenschaftlicher Mitarbeiter am selben Museum. 2015 wurde er als Projektleiter für die Neukonzeption und -gestaltung des Museums Schloss Fürstenberg engagiert, wo er ab 2016 die Museumsleitung übernahm.
Ebenfalls 2016 erschien seine Monographie über die Porzellanmanufaktur Fürstenberg in der Zeit von 1859 bis zur Gegenwart. Dabei handelt es sich um die erste wissenschaftliche Aufarbeitung der privatwirtschaftlichen Periode der Manufaktur. Neben seiner Tätigkeit in Fürstenberg ist er Vizepräsident der Gesellschaft der Keramikfreunde e. V. und verantwortlich für die Herausgabe der Zeitschrift KERAMOS, Mitglied des Kulturbeirats des Kreises Höxter und Lehrbeauftragter der Technischen Universität Hamburg-Harburg.